Antisemitismus, Philosemitismus und "deutsche Verantwortung". Die (Nach-)Wirkungen des Nationalsozialismus im medialen Nahostdiskurs

Die deutsche mediale Deutung des Nahostkonfliktes lässt sich nur verstehen, wenn die Auswirkungen von Nationalsozialismus und Shoah dafür in Rechnung gestellt werden. Vorrangig aus diesen geschichtlichen Nachwirkungen, die als diskursive Gelegenheitsstrukturen fungieren, resultieren unterschiedliche Motive, die den Blick nach Israel und Palästina "ablenken". Dazu gehören Postnationalismus und gekränktes Nationalgefühl, sekundärer Antisemitismus und Antizionismus, Philosemitismus und Islamophobie. Aus diesen unterschiedlichen Motivlagen resultieren höchst konträre Deutungsmuster des Konfliktes, die in der Medienlandschaft aufeinanderprallen.
Der Vortrag beleuchtet u.a., wie sich die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus projektiv in den Nahen Osten verlagert, oft ohne sich für die dort lebenden Menschen wirklich zu interessieren.

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